von Artur am 25. Januar, 2019

Das Wild Country REVO – der Testbericht

von Markus Faußner

Das Wild Country REVO ist das erste halbautomatische Sicherungsgerät, bei dem das Seil in beide Richtungen eingelegt werden kann. Damit ist eine der häufigsten Fehlerquellen von Halbautomaten ausgeschlossen. Im Falle eines unkontrollierten Seildurchlaufs wird die Fliehkraftbremse aktiviert, die das Seil blockiert und den Fall stoppt. Die Bedienung erfolgt wie bei einem herkömmlichen Sicherungsgerät und eignet sich daher sowohl für Neulinge als auch für Kletterprofis. Das vielseitige Zusammenspiel aller Funktionen macht das REVO zu einem der aktuell sichersten Sicherungsgeräten auf dem Markt.

Das Revo beim Toprope-oder Vorstiegsklettern

Das REVO lässt sich wie ein Tuber bedienen, so beschreibt es sein Entwickler Egon Resch: „Das REVO ist eigentlich ein ganz normaler Tuber mit einer Back-Up-Funktion“ Seil ausgeben, Stürze halten, Ablassen – all das klappt im Normalbetrieb, ohne dass die integrierte Fliehkraftbremse als Back-Up einschreitet. Somit gilt – wie bei jedem herkömmlichen Tuber – das Bremshandprinzip, d.h. auch wenn ein Kletterer im Seil hängt, gehört die Bremshand ans Seil. Wenn aber der Sichernde, aus welchem Grund auch immer, die Bremshand vom Seil nimmt und dieses beginnt, zu schnell durchs Gerät zu laufen, blockiert das REVO. Das passiert ab einer Durchlaufgeschwindigkeit von 4m/s und sorgt so für ein gewaltiges Sicherheitsplus gegenüber einem normalen Tuber. Diese Blockierung des Seils funktioniert in beide Richtungen und ist als Backup gedacht. Sollte das REVO unerwünscht blockieren, weil etwa sehr schnell Seil ausgegeben wird, ist die Blockierung mit einem Ruck am Bremsseil leicht wieder zu lösen, ohne dass eine Hand vom Seil genommen werden muss.

 

Das Revo nachdem es blockiert hat.

Da die Handhabung des REVO grundsätzlich wie bei einem herkömmlichen Tuber funktioniert, ist die Gefahr der Fehlbedienung wegen des Wechsels von einem Gerät zum anderen deutlich verringert. Erhöhte Sicherheit bietet das Gerät auch im Fall einer Panik-Reaktion, da der Blockier-Mechanismus automatisch verschließt und der Mensch nichts mehr dagegen machen kann.

ABLASSEN:

Beim Abseilen/Ablassen mit dem REVO ist zu beachten, dass das REVO ab einer Durchlaufgeschwindigkeit von 4m/s automatisch blockiert. Das heißt der Sicherer darf nicht extrem schnell ablassen. Das Bremsseil sollte nah am Körper gehalten werden um die Reibung im Gerät zu maximieren, da diese beim Revo nicht ganz so stark ausfällt wie bei einem Tuber. Bei unseren Test hat sich das REVO nie so stark erwärmt wie andere Sicherungsgeräte.

Beim Ablassen

SEIL EINLEGEN:

Durch den Mega-Vorteil, dass man das Seil nicht falsch herum einlegen kann und das REVO in beide Richtungen blockiert, kann man beim Einlegen des Seils ins Gerät nicht viel falsch machen. Zuerst muss der Hebel an der Seite nach oben gedreht werden und dann kann das REVO geöffnet werden. Dann wird das Seil so eingelegt, das beide Seilstränge oben aus dem Gerät rausschauen.

FAZIT:

Sehr sicher und somit den anderen Sicherungsgeräten auf dem Markt einen Schritt voraus.
Weich zu sichern; gutes Handling, wird beim Ablassen nicht heiß, Back-up-Funktion (Blockierung) beim Partnercheck überprüfbar und sehr seilschonend. Für die Leistung ist der Preis von ca. 130 € angebracht. Als Nachteil bleibt aber die im Vergleich zu normalen Tubern niedrige Bremskraft, die aber durch die Blockierfunktion bei hoher Durchlaufgeschwindigkeit des Seils kompensiert wird.

 

Natürlich ist das neue Wild Country REVO auch bei der Alpinsport Basis erhältlich. Bestellen könnt Ihr das innovative Sicherungsgerät hier.