von Artur am 09. Januar, 2013

Saisonauftakt Eis – Hochferner Nordwand

Am 21.11.2012 ging es das erste Mal für die kommende Wintersaison ins Eis. Ausgesucht haben wir uns die Hochferner Nordwand. Die steile 950 Meter hohe Eis-Wand führt von Norden her auf den Gipfel. Mit dem Auto ging es bereits ein Tag früher über den Brenner nach Sterzing und weiter ins Pfitschertal. Vom Mond begleitet stiegen wir noch am gleichen Abend mit Stirnlampen zum Günter-Messner Biwak auf, das sich direkt unter dem Wandfuß befindet.

 

 

 

 

 

 

 

Der Aufstieg zählte gleich zu den ersten Schwierigkeiten, da die Schachtel unter unserem schwachen Hirn-Birn Licht eine zeitlang unauffindbar war. So trafen wir erst gegen ein Uhr nachts ein. Schnell wurde noch Schnee geschmolzen und „leckere“ Instant-Nudeln warmgemacht. Total müde und verfroren schlüpften wir dann in unsere Schlafsäcke um drei Stunden zu schlafen. Um Fünf schellte der altbekannte aufheiternde Wecker und  ließ uns schnell aus unseren Höhlen krabbeln. Eine Stunde später befanden wir uns bereits am Wandfuß, mit Steigeisen und Pickeln bewaffnet und für alles bereit.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Den ersten Gletscherbruch konnten wir schnell meistern. So kamen wir Anfangs gut voran, doch der Schnee und die bitterliche Kälte sollte uns nochmal gehörig zu verstehen geben, wer der Chef am Berg ist. Durch teilweise Bruchharsch, bei dem wir bis zum Knie versumpften, wühlten wir uns zum zweiten Bruch hinauf.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dieser zweite Gletscherbruch stellte die Hauptschwierigkeit der Route dar. Doch auch die 80°Grad steile Wand konnten wir ohne Sicherung meistern. Am Ende führte uns die Route über ein flaches Gletscherbecken hin zum letzten Firnaufschwung und zum 3463 m hohen Gipfel. Am Grat angekommen waren wir wirklich sehr froh aus der bitterkalten Nordwand draußen zu sein. Der Gipfel bescherte uns eine wahrlich grandiose Aussicht mit warmen Temperaturen.

 

 

 

 

 

 

 

Doch Eile war geboten, denn der Schnee wurde immer weicher und es stand uns noch ein fünfstündiger Abstieg bevor. Wir seilten uns an und liefen schnellstmöglich über den Weißkarferner, den wir zum Glück ohne Spaltensturz überquerten. Nach einer langen Pause stiegen wir dann beim Sonnenuntergang weiter über den Sommerweg ab. Bei Nacht kamen wir dann endlich wieder sicher am Auto an und fuhren nach Hause. So gingen zwei Tage mit 3400 hm und 15 Stunden zu Ende. Eine wirklich tolle Tour die auf Wiederholung wartet!  Mit dabei waren Maxi Diem und Wiggerl Karlstetter.

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