von Artur am 05. Oktober, 2015

Klettertour „Weg der Nasenbohrer“ im Schüsselkar

By Karl Rothfuß und Robert Grasegger

Eine fünf-Sterne Tour – einfach klasse!

Am Freitagabend beschlossen Bertl und ich das schöne Wetter am Samstag im Schüsselkar zu nutzen und die Tour „Weg der Nasenbohrer“ von Pross, Heinl und Klingel zu klettern. Der Riss der ersten Seillänge lächelte uns schon längere Zeit an, nun wollten wir endlich mal zurücklachen.

– Wir wurden nicht enttäuscht –

Ausgangspunkt: Leutasch – Gaistal – erster Parkplatz – Richtung Wettersteinhütte

Charakter: Mehrseillängen-Sportklettertour in bestem Fels! Eine Genießer-Tour für alle, die den 8. Grad beherrschen

Kletterlänge: ca. 200 hm

Einkehr: Wettersteinhütte

Zustieg:

Vom Parkplatz P1 im Gaistal folgt man der Forststraße Richtung Wettersteinhütte. Ab der Wettersteinhütte geht’s weiter Richtung Wangalm. Von dort aus folgt man dem markierten Weg bis zum Scharnitzjoch. Nun hält man sich links (Steigspuren sind zu sehen) und geht über den Grat bis man den Wandfuß erreicht. Zum Einstieg der Tour steigt man dem Wandfuß entlang ca. 150m ab. Der markante Einstiegsriss ist nun deutlich sichtbar (siehe Bild).

Klettertour:

1. SL:
Voller Tatendrang stürzte ich mich in die erste Seillänge. Diese führt in den ersten zwei dritteln der Länge über einen schönen Klemm-/ bzw. Piazriss. Anschließend klettert man nach rechts über zwei kleine Dächer weiter zu einer erneuten Piazschuppe, über welche man den ersten Stand erreicht. Den Zwischenstand empfiehlt es sich nicht zu nehmen – durchbeissen bis zur kleinen Höhle! Eine meiner schönsten Seillängen! (7-/7)

bild1

 

 2. SL:

Nun war Robert an der Reihe. Von der kleinen Höhle presste er sich über den Überhang und kletterte über ein kleingriffiges Band nach rechts zum nächsten Stand . Kurze aber knackige Seillänge die exaktes Steigen fordert! (7)

bild2

3. SL:
In der 3. Seillänge musste ich mich, gleich vom Stand weg, über eine schwere Einzelstelle kämpfen, konnte danach aber schönste Verschneidungskletterei geniessen (7+).

bild3

4. SL:
Auf Anraten kletterte Bertl in der vierten Seillänge bis zum Stand der Tour „Erdenkäufer-Sigl“ um den Seilzug zu minimieren. Bertl konnte die Platte mit Leichtigkeit hinauf tänzeln und den anschließenden Überhang souverän bewältigen.
Ich startete nun weiter in die letzten Meter der 4 Seillänge und musste vom Stand gleich nach rechts an kleingriffigen, sehr kraftvollen Löchern bis zum 5. Stand klettern. Kurz vor meinem Freiflugschein erwischte ich noch den rettenden Henkel Richtung Stand. (8-)

5. SL:

Über Platten kletterte Bertl nach links oben, vorbei an einer Sanduhr und fixen Klemmkeilen, zum 6 .Stand. In dieser Seillänge ist ein guter Gleichgewichtssinn und Fußtechnik gefragt. (8-)

bild4

6. SL:

Aus Grund der Bequemlichkeit schenkten wir uns die letzte Seillänge (5-) und querten zum Stand der „Wolke 7“ zum abseilen.

Fazit:

Wunderschöne, abwechslungsreiche und mit Bohrhaken abgesicherte Kletterroute, welche auf jeden Fall eine Wiederholung wert ist.

Material:

12 Expressschlingen

1x 50m Doppelseil

Topo:

Panico – Kletterführer Alpin Wetterstein Süd

bild 5

 

Karl Rothfuß und Robert Grasegger

H.m.l.a.A.