von Arthur am 24. Juli, 2011

Hochtourenwochenende im Stubaital

Die Alpinsport-Basis war diesmal auf Hochtour im Stubaital und möchte euch eine interessante Kombination von zwei Gipfeln und zwei Hütten zeigen.

Wir starteten bereits am Freitag Nachmittag und fuhren zum Parkplatz der Nürnberger Hütte im Stubaital. Leider hat es angefangen stark zu regnen, so dass Regenjacke und Regenhose angesagt waren. Aus Gewichtsgründen habe ich die Hose zu hause gelassen, was ich dem Augenblick beräute. Über einen gemütlichen Wanderweg ging es dann entspannt zur Nürnberger Hütte. Ab ca. 2000m verwandelte sich der Regen langsam in starken Schneefall. Meine Hose war inzwischen komplett durchnässt und wir freuten uns auf etwas Wärme und was zu essen.

Zustieg_Nürnberger_Hütte

Zustieg_Nürnberger_Hütte

Schneefall beim Zustieg

Schneefall beim Zustieg

Am nächsten Tag ging es dann von der Nürnberger Hütte in Richtung Wilder Freiger, unser erster 3000er für dieses Wochenende. Der Weg ist von der Hütte aus richtig gut ausgeschildert und an jedem zweiten Stein ist ein roter Strich. Somit ist die Wegfindung wirklich einfach. Anfangs geht es noch über einen Weg, bis es dann über Geröll in Richtung Gletscher geht. Der eigentlich „alte Weg“ geht um das große Schneefeld rechts herum. Hier solltet Ihr aber dann nicht mehr dem letzten roten Strich folgen, sondern dieses Schneefeld unterhalb des Gletschers links umquerren. Anschließend geht es noch mit leichter Kletterei durch großes Blockwerk, bevor man oben am auslaufenden Grat rauskommt und dann auf einen kleinen Teil des Gletschers trifft.

Aufstieg Wilder Freiger

Aufstieg Wilder Freiger

letztes Schneefeld links umqueren

letztes Schneefeld links umqueren

weiter geht es auf dem Grat bis zum Gletscher

weiter geht es auf dem Grat bis zum Gletscher

Ein kleines Stück müssen wir dann sogar im besten Firn klettern aber halb so wild. Die Tour auf den Wilden Freiger ist auch für Anfänger gut geeignet.

der Grat läuft aus

der Grat läuft aus

kurze Steilpassage im besten Firn

kurze Steilpassage im besten Firn

Oben auf dem Plateau angekommen, zeigt sich auch schon das alte Zollhäuschen und auch der Gipfel des Wilden Freiger. Ein wirklich schöner und einfacher Gipfelgrat führt hoch zum Gipfelkreuz, den wir dann in Angriff nehmen. Am Gipfel angekommen, machen wir eine kurze Brotzeit, bevor es dann an den Abstieg geht.

Gipfelgrat

Gipfelgrat

Gipfel Wilder Freiger

Gipfel Wilder Freiger

Den Abstieg machen wir im Direktweg über den Gletscher und steigen ab zur Sulzenauhütte. Dabei folgt man erst den Felsrippen mitten im Gletscher, bevor man oberhalb des Gletscherbruchs nach links quert und diesen so umgeht. Anschließend verläßt man den Gletscher und es geht weiter über Geröll im unwegsamen Gelände bis man wieder das erst Steinmandl findet. Der Abstieg zur Sulzenauhütte erfolgt über einen Steig, der sogar teils versichert ist und mit einer Leiter endet. Der Weg ist auch hier wieder wirklich gut markiert und problemlos zu finden. Anschließend geht es noch durch ein Tal am Stausee entlang und über einen kleinen Steig Richtung Sulzenauhütte.

Abstieg über den Gletscher

Abstieg über den Gletscher

Oberhalb des Gletscherbruchs

Oberhalb des Gletscherbruchs

 

Einstieg und für uns Ausstieg vom Steig

Einstieg und für uns Ausstieg vom Steig

Auch wenn diese Tour vom Anspruch her eher einfach ist und auch für Anfänger geeignet, erfordert Sie trotzdem eine gutes Stück Ausdauer. Wir waren insgesamt 9 Stunden unterwegs und am Ende des Tages hat man die Beine auch gemerkt. Zum Glück gab es was leckeres auf der Sulzenauhütte zu essen, so dass wir unsere Energiereserven für den nächsten Tag wieder auffüllen konnten.

Am nächsten Morgen ging es dann sehr früh schon Richtung Sulzenaugletscher um auf das Zückerhütl zu steigen. Wir wählten die eher selten begangene Route über den Sulzenau Gletscher von der Sulzenauhütte aus. Der Gletscher ist stark zurück gegangen, weshalb der Zustieg über den Gletscher steil und teils auch Spaltenreich ist. Es geht den Markierungen folgend zum Gletscher hoch. Ab einem gewissen Punkt gibt es keine Wegmarkierungen mehr, da der eigentlich Weg oberhalb des Gletschers verläuft. Wir entschieden uns aber dennoch über den Gletscher von unten aufzusteigen, da die Verhältnisse wirklich gut aussahen. Am Rand des Gletschers hatte man auch keine Spalten zu befürchten. Anfangs recht steil, wird der Gletscher oben flacher. Und die Entscheidung war auch gut, da es problemlos ging. Wir stiegen über den Gletscher, bis wir auf die Normalroute trafen, auf der auch schon andere Aspiranten aufstiegen.

Sulzenaugletscher - unser Weg ganz am Rand rechts

Sulzenaugletscher - unser Weg ganz am Rand rechts

der untere steile Teil der Aufstiegsroute

der untere steile Teil der Aufstiegsroute

wir treffen auf den Normalweg und weitere Aspiranten

wir treffen auf den Normalweg und weitere Aspiranten

 

Der Zustieg zum Gipfelaufbau ist flach und sehr einfach. Kurz vor dem Gipfel wird es aber noch mal etwas steil und auch ausgesetzt. Bei unserer Begehung gab es zwei Möglichkeiten auf den Gipfel zu gelangen. Man konnte den Normalweg durch den Fels wählen oder eine kleine Steilpassage im Firm bewältigen. Da wir Steileisgräte dabei hatten (wie haben ürsprünglich die Nordwand geplant), wählten wir die steile Firnpassage, die auch richtig Spaß machte. Anschließend standen wir als erste Seilschaft auf dem Gipfel, da wir alle anderen überholt hatten.

Gipfelaufbau Zuckerhütl

Gipfelaufbau Zuckerhütl

Firn und Felskletterei am Gipfelaufbau

Firn und Felskletterei am Gipfelaufbau

Am Gipfel war es ziehmlich stürmisch, so dass wir nicht lange blieben. Ein Foto und schon ging es züruck über den Normalweg im Fels.

Abstieg Zuckerhütl Gipfelaufbau

Abstieg Zuckerhütl Gipfelaufbau

Wir folgen nun wieder unserer Aufstiegsspur bis es dann seitlich über Felskletterei (teils versichert) einen Übergang zur Dresdner Hütte gibt. Hier klettert man auf den Grat hoch, der auch der eigentlich Weg zum Zuckerhütl ist. Den Fixseilen sollte man allerdings nicht wirklich vertrauen, sie waren teilweise stark beschädigt, so dass wir auf unserer Kletterkönnen vertrauten. Auf dem Grat folgt man nun gut sichtbar den Markierungen und Steinmandln, bis sich der Weg in zwei Richtungen spaltet. Es geht zur Dresdner- und zur Sulzenauhütte. Wir folgen dem Weg zur Dresdner Hütte, da wir über diese wieder ins Tal absteigen wollten. Der Weg führt über eine Kletterstelle, die entweder abgeklettert oder abgeseilt werden kann. Wir entschieden uns fürs abklettern, da wir zu faul fürs Seil rausholen waren.

Felskletterei mit Fixseilen oben auf den Grat hoch

Felskletterei mit Fixseilen oben auf den Grat hoch

Am Grat beim Abstieg zur Dresdner Hütte

Am Grat beim Abstieg zur Dresdner Hütte

Abklettern vom Grat beim Abstieg

Abklettern vom Grat beim Abstieg

Nach der Kletterstelle ist man schon auf dem Gletscher und sieht bereits die Seilbahnen des Stubeier Gletschers. Wir folgten dem Gletscher bis zum Ende und stiegen dann über zahlreiche Schneefelder zur Dresdner Hütte ab. Anschließend ging es dann wieder ins Tal, wo wir mit dem Bus zürück zum Parkplatz der Nürnberger Hütte fuhren.

Schneefeld beim Abstieg zur Dresdner Hütte

Schneefeld beim Abstieg zur Dresdner Hütte

Abstieg ins Tal

Abstieg ins Tal

Fazit: Eine wirklich schöne Kombination für ein Wochenende mit zwei Gipfeln in den Stubaier Alpen. Allerdings erfordert die Tour eine menge Ausdauer und das Zuckerhütl auch ein wenig Erfahrung auf dem Gletscher, Orientierung und Sicherheit im Fels. Die Touren sind aber teils sehr gut mit roten Strichen und Steinmandln markiert. Zudem hat diese Tourenwahl den Vorteil, dass man auf zwei Hütten übernachten kann und mit dem Bus wieder zurück zum Auto kommt. Alternativ kann man auch die Nordwand aufs Zuckerhütl machen, die sicherlich sehr spannend ist. Wer also konditionsstark ist, dem können wir die Tour für ein Wochenende sicherlich gut empfehlen.

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