von Artur am 27. Januar, 2014

JetForce Technology – Der weltweit erste Lawinenairbag, der wirklich ein Air-Bag ist

Zu einem der Höhepunkte der ISPO 2014 gehört sicher die Vorstellung des JetForce Lawinenairbags,  dessen Entwicklung  sowohl vom amerikanischen Ausrüster  Black Diamond als auch vom österreichischen Lawinenspezialisten Pieps (die ja seit 2012 zusammen gehören) forciert wird.

Der Jetforce Airbag im aufgeblasenem Zustand

Das besondere am innovativen Funktionsprinzip des JetForce Airbags: Der Airbag wird nicht mit Gas, das aus einer angeschlossenen Kartusche in den Airbag strömt, befüllt, sondern mit Außenluft, die durch einen integrierten Ventilator in den Airbag hinein gesaugt wird. Das Revolutionäre an diesem Prinzip: Das Mitführen und Nachfüllen von teuren Gaskartuschen, die noch dazu bei Flugreisen nur schwer durch den Zoll zu bekommen sind, ist beim JetForce Lawinenairbag unnötig.

Wie funktioniert der JetForce Lawinenairbag?

Das Prinzip klingt genial einfach:  Ein akkubetriebener Ventilator befüllt einen 200-Liter-Airbag aus hochfestem Airbagmaterial aus der Automobilindustrie  in 3,5 Sekunden komplett mit angesaugter Außenluft. In den folgenden drei Minuten nach Auslösung des Airbags pumpt der Ventilator regelmäßig Luft nach, um den Airbag auch im Falle eines Risses oder Lochs optimal befüllt zu halten.Der Ventilator wird mit einem leistungsstarkem und trotzdem kompakten Lithium-Polymer-Akku betrieben, der im voll geladenen Zustand laut Herstellerangaben genug Strom für vier Auslösungen bieten soll und bis zu einer Temperatur von -20°C einwandfrei funktioniert. Das bedeutet, dass Übungs- und Testauslösungen des JetForce Airbags völlig problemlos durchgeführt werden können, ohne dass sofort danach die Wiederbefüllung einer Kartusche nötig wäre. Auch längere Trips ohne eine externe Stromquelle sollten somit mit diesem System möglich sein.

schematische Darstellung der Jetforce-Technologie

 

Außerdem versorgt der Akku das Airbagsystem mit Strom für die auf Pieps-Technologie basierende Funktionsprüfung, die das Jetforce-Airbagsystem mit jeder Inbetriebnahme an sich selbst durchführt. Eine weitere Besonderheit am Jetforce Airbag: Der Airbag wird nach 3 Minuten automatisch entleert, um eventuell Hohlräume mit Luft im Schnee zu bilden sowie die Ausgrabung zu unterstützen.

Der Jetforce Lawinenairbag wiegt im momentanen Entwicklungsstadium inkl. Akku und Ventilator ca: 3,5 kg. Hierzu kommt dann noch das Eigengewicht des jeweiligen Rucksacks, in dem das System verbaut sein wird. Momentan ist geplant, dass der JetForce bei der voraussichtlichen Markteinführung im Herbst 2014 mit drei Rucksäcken von Black Diamond (PILOT 11L, HALO 28L und SAGA 40L Volumen) und zwei Rucksäcken von Pieps (TOUR RIDER 24L und TOUR PRO34L  erhältlich sein wird. Allerdings wird fieberhaft daran gearbeitet, dass sich bis zur Markteinführung vor allem das Gewicht des Akkus noch weiter reduziert. Eine weitere, allerdings nicht sicherheitsrelevante Verbesserung , wäre sicher die Reduktion des Geräuschpegels, den der Ventilator beim Ansaugen der Außenluft  erzeugt und der momentan eher an einen Rasenmäher, denn an einen Lawinenairbag erinnert.

voraussichtlich ab Winter 2014/15 erhältlich: Der JetForce Lawinenairbag

Ob das theoretisch geniale Prinzip des JetForce dann auch wirklich alle Zertifizierungsverfahren besteht, wie das Endprodukt schließlich auf den Markt gebracht wird und ob sich dieses innovative System dann auch in der Praxis bewährt, wird sich voraussichtlich im Herbst 2o14 zeigen, dann soll der JetForce Airbag fertig entwickelt sein und auf den Markt gebracht werden.

 

 

 

 

 

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