von Artur am 12. Oktober, 2012

Der Edelrid Shield 2 – Der neue Inmoulding-Helm von Edelrid im Test.

 

 

 

 

 

Bei Helmen können grundsätzlich drei Arten unterschieden werden:

Inmoulding-Helme

Sie sind reine Vertreter des Knautschzonenprinzips. Der Vorteil dieser Helmkonstruktion liegt im vergleichsweise geringen Gewicht. Der Shield 2 hat gerade mal ein Eigengewicht von 248 g. Inmoulding-Helme haben eine sehr gute Durchschlagsfestigkeit.  Allerdings sind sie zum Teil weniger robust. Die Schaumkonstruktion ist nicht für Knick-Belastungen ausgelegt. Das heißt wenn man den Helm im Rucksack verstautt und sich bei der Brotzeit auf den Rucksack bzw. Helm setzt, wird er das nicht überleben. Da Kletterhelme aber nicht dazu gedacht sind, sich drauf zu setzen, darf daraus nicht abgeleitet werden, dass Helme dieser Art bei der Verrichtung ihrer eigentlichen Aufgabe unsicherer wären, als andere. Eigentlich ist eher das Gegenteil der Fall: Inmoulding-Helme haben oft bessere Testergebnisse als einige Hartschalen- und Hybridhelme. Zu den Inmoulding-Helmen gehören z.B der Edelrid Shield 2, der Petzl Meteor 3+, der Singing Rock Terra 2 usw.

Vorteile: extrem leicht, gute Durchschlagswerte. Nachteil: wenig robust bei Knick-Belastung

Hartschalenhelme

Wegen ihrer sehr harten Schale sind diese Vertreter des klassischen Energieverteilungsansatzes sehr robust und widerstandsfähig. Diese hohe Strapazierfähigkeit geht aber auf Kosten des Gewichts, so dass Hartschalenhelme schwerer sind als ihre Brüder. Der Helm sitzt zudem höher über dem Kopf, als die anderen Helmtypen, da die Energie über das Gurtsystem aufgenommen werden muss und hierfür wird einfach mehr Platz benötigt.

Vorteil: Sehr robust. Nachteil: Sack schwer, hoher Sitz

Hybrid-Helme

Bei diesem Typ werden die beiden oben genannten Prinzipien miteinander kombiniert, die Energie wird sowohl durch das eingespritzte Polystyrol (Knautschprinzip), als auch durch die robuste Schalenkonstruktion aufgenommen und absorbiert.

Vorteil: Robust, nicht so schwer wie ein Hartschalenhelm . Nachteil: Schwerer als Inmoulding Helme

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf was muss ich achten wenn ich einen Helm kaufe?

Norm

Dass Kletterhelme die europäische Normanforderung (EN 12492) erfüllen ist nichts besonderes, andernfalls dürften sie gar nicht verkauft werden. Interessant ist aber, ob ein Helm zusätzlich die strengere, nicht verpflichtende UIAA-Norm 106 erfüllt.

Sitzt der Helm fest und sicher?

Das bedeutet, dass der Helm (Kinnband geöffnet) so fest auf dem Kopf sitzen sollte, dass er zum einen nicht drückt und unbequem ist, zum anderen darf er sich nicht auf dem Kopf herumdrehen lassen.

Wie wird die Passform getestet?

Helm mit geöffnetem Kinnband aufsetzen, Nackenband feststellen, ohne dass es unbequem drückt oder einschneidet, und dann  – ruckartig – den Kopf schütteln und nicken. Behält der Helm hierbei seine Position bei und verrutscht nicht deutlich, so passt er. Am besten jedoch lässt man sich von kompetentem Personal ausführlich beraten!

Der Edelrid Shield 2

Jetzt aber endlich zum Edelrid Shield 2. Der neue Helm von Edelrid wiegt gerade mal 248g, also so viel wie 2,5 Tafeln Schokolade. Er verfügt über ein sehr ausgeklügeltes Tragesystem am Nacken. Anpassung an die Kopfgröße: Im Nackenbereich des Helmes befindet sich ein Drehverschluss. Drehen nach links öffnet das Kopfband. Drehen nach rechts im Uhrzeigersinn verringert die Kopfgröße stufenlos. Mit den seitlich am Kinnriemen liegenden  Gurtverteilern lässt sich die Position des Kinnriemens an die individuelle Kopfform anpassen. So liegt er perfekt auf und stört den Kletterer nur gering. Außerdem hat der Helm ein sehr gutes Belüftungssystem. Mit 16 Lüftungslöchern kann die warme Luft perfekt heraus.

Das Innenleben des Helms ist abnehmbar, die Pads sind durch einen Klettverschluss befestigt. Wenn sie nach einigen heißen Tagen und harten Routen einen unangenehmen Schweißgeruch verbreiten, kann man sie heraus nehmen und mit Seife oder Duschgel im Waschbecken per Hand waschen. Achtung: Nicht in die Waschmaschine geben, sie würden durch die Rotation zerreißen. Der vorderste Streifen verhindert, dass Schweiß über die Stirn in die Augen fließt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fazit:

Jeder, der sich diesen Helm kauft wird sich nie wieder einen anderen kaufen. Der Shield 2 ist für mich der gemütlichste und leichteste Helm den ich je getragen hab. Durch das geniale Band am Nacken kann der Helm perfekt eingestellt werden. Auch wenn wie jetzt der Winter naht und man unter dem Helm eine Mütze trägt, sitzt er optimal! Dadurch, dass man das Innenleben wechseln und/oder waschen kann, fängt der Shield 2 auch nicht zum  „schweißln“ an.

Aufpassen muss man beim Shield 2, wie bei allen Inmoulding-Helmen,  bei Knickbelastungen, z.B. wenn man sich auf den Rucksack setzt oder den Helm mal in die Ecke pfeffern will.            Aber keine Angst: Bei ordnungsgemäßen Gebrauch hält der Helm – trotz seines geringen Gewichts – sehr viel aus!!!!

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